Nachdem wir auf der Etappe von Unterlamm nach Riegersburg von Ost nach West unterwegs waren, erinnern wir uns daran, dass auch die Nordroute der Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein" ihr Ziel im Süden hat und ändern die Wanderrichtung daher Richtung Süden. Wir folgen den ganzen Tag der steirischen Variante des Weitwanderweges 07, des Ostösterreichischen Grenzlandweges, der vom Nebelstein im Norden bis Bad Radkersburg im Süden führt.
Von Riegersburg wandern wir auf dieser Etappe der Wanderroute "Vom Gletscher zum Wein" zunächst vorbei am Badesee zunächst ein kurzes Stück entlang der Straße Richtung Südosten. Bald zweigen wir aber rechts ab, um leicht bergauf vorbei an wunderschön gelegenen Einfamilienhäusern und Gehöften, die von Weingärten umgeben sind, auf den Buchberg zu gelangen. Als Wanderer würden wir Feld- und Waldwege bevorzugen, doch an diesem Tag müssen wir akzeptieren, dass heutzutage auch ländliche Zufahrtswege mit einer Asphaltdecke versehen sind. Zum Glück gibt es trotzdem einige Abschnitte, die unsere Augen und unsere Füße glücklich machen. Ab und zu spenden uns übrigens Wegabschnitte durch wunderschöne Wälder auch ein wenig Schatten, den wir besonders im Hochsommer zu schätzen lernen. Obwohl der weitere Weg meist angenehm flach dahingeht, kommen wir von den Landschaftsnamen her von Berg zu Berg.
Am Forchauberg ändern wir die Wanderrichtung auf Südosten und gehen über den Stückelberg und den Faschingberg nach Rattenberg. Bei einem Wegkreuz ändern wir die Richtung und gehen rechts bergab. Bald danach wundern wir uns, wie viele Asphaltstraßen in dieser landwirtschaftlichen Gegend kreuz und quer in alle Richtungen führen. Aber als Orientierungshilfe dient uns das auf einer Anhöhe gelegene Weingut Kapper. Dort hinauf müssen wir, um schon kurz nach dem Beginn des Abstieges bei einem Aussichtsplatz einen schönen Überblick über das Raabtal, den letzten Teil des heutigen Wegabschnittes bis Fehring und die Hälfte der nächsten Etappe bis Kapfenstein zu genießen.
Die 250 km lange Raab entspringt in der Steiermark übrigens südlich der Teichalm im Naturpark Almenland in der Oststeiermark und mündet bei Györ in einen Nebenarm der Donau. Im Raabtal angekommen bringt uns der weitere Weg vorbei am Bahnhof, dessen Bahnlinie Graz mit Ungarn verbindet. Wenige hundert Meter danach gelangen wir zur Berghofer Mühle, die heute zu den beliebtesten Schaumühlen der Region zählt und schon im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. Die Mühle wird heute von den drei Berghofer-Schwestern in 6. Generation geführt. Zu besichtigende Orte gibt es heute nicht, daher erfreuen wir uns am Kennenlernen der mittlerweile auf rund 7.500 Einwohner angewachsenen Stadtgemeinde Fehring mit 17 Ortschaften im geographischen Zentrum des Thermen- & Vulkanlandes mit seinen 6 Thermen - eine davon liegt in Bad Gleichenberg wohin uns die nächste Etappe führt.
Die Stadt hat eine interessante Geschichte, die wir auf verschiedenen Tafeln um die Kirche und im Ortszentrum kennenlernen. Hier in Fehring haben wir Zeit und Gelegenheit, die für das Thermen- und Vulkanland und die Oststeiermark typischen Produkte von den Almen, aus den Obst-, Gemüse- und Kräutergärten zu genießen, die von kreativen Köchen liebevoll zubereitet oder von fachkundigen Produzenten zu einzigartigen Produkten verarbeitet werden. Erstklassige Weine, hochwertige Schnäpse, erfrischende Fruchtsäfte und Mostspezialitäten, aber auch einige Biersorten runden das kulinarische Angebot perfekt ab.