Die Steiermark birgt nämlich eine landschaftliche Vielfalt, die in Europa ihresgleichen sucht – sie ist aber auch bekannt für ihre kulturellen Schätze, ihre kulinarischen Spezialitäten und die Herzlichkeit ihrer Bewohner. Alle diese Seiten der Steiermark kann man nun entlang der Wanderroute „Vom Gletscher zum Wein“ hautnah und in aller Muße erleben. Vom Dachstein Gletscher führen die 35 Tagesetappen über das Ausseerland-Salzkammergut, das Gesäuse, die Region Erzberg Leoben und die Hochsteiermark in die Oststeiermark und schlußendlich ins Thermen- und Vulkanland.
Während der ersten drei Etappen, die vom Dachstein über den Stoderzinken nach Bad Mitterndorf im Ausseerland Salzkammergut führen, wird man unwillkürlich auch die Augen wandern lassen. Hier bestimmen knochentrockene Karstgebiete, saftige Almwiesen, lichte und dichte Lärchenwälder und kleine Almdörfer das Szenario. Nach weiteren drei Tagen und ebenso vielen Etappen geht es dann über die pittoreske Alm- und Seenlandschaft der Tauplitzalm, das größte Seenhochplateau Mitteleuropas, durch den südlichen Teil des Toten Gebirges - keine Angst, ein lebendes wäre weitaus furchteinflößender - und die Wörschachklamm nach Wörschach im Ennstal.
Die weiteren Etappen führen durch das Natura 2000 Europa Schutzgebiet Wörschacher Moos und vorbei an der imposanten Burg Strechau nach Admont im Gesäuse. Ein Muss: Der Besuch des Stiftes Admont mit zahlreichen Museen und der größten Klosterbibliothek der Welt. Hohe Punkte gibt es auf der Nordroute viele. Aber auch Höhepunkte: zum Beispiel die historische Stadt Eisenerz mit dem Erzberg, das Münster Neuberg im Naturpark Mürzer Oberland oder die Semmeringbahn, immerhin UNESCO Weltkultur- und Naturerbe. Von Mürzzuschlag, der Wiege des Alpinen Skilaufs nachdem das Stuhleck von Mürzzuschlag aus als erster Alpengipfel mit Skiern bestiegen wurde, geht es über das Stuhleck und die Fischbacher Alpen Richtung Südosten weiter und ab der historischen Kleinstadt Hartberg flacht die Nordtour merklich ab.
Allerdings nur in topografischer Hinsicht. Die Berge werden im Südosten der Steiermark – der Speisekammer Österreichs – nämlich auf Tellern serviert. Keine Region Österreichs bietet eine derart hohe Quantität wie auch Qualität an kulinarischen Produkten. Um das leibliche Wohl kümmert man sich auch in den Thermen, in deren warmen Gewässern man sowohl die Seele als auch die strapazierten Füße baumeln lassen kann. Am Zielpunkt Bad Radkersburg geht das übrigens auch. Die Nordroute hat also ein Happy End!
Noch gut zu wissen: Die Nordroute wie auch die Südroute können auch in Teilabschnitten erwandert werden, denn dank Öffentlichem Verkehr – neben Bahn und Postbus gibt es auch so genannte Wander- und Tälerbusse sowie Wandertaxis – ist es von nahezu jedem Endziel möglich wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren.