Ehemalige Richtstätte
Die erste europäische anthropologische Entdeckung der Schicksale der Menschen im Spätmittelalter.
Zwischen den Ortschaften Unterzeiring und Katzling, auf einer quartären Niederterrasse am rechten Ufer der Pöls gelegen, befinden sich die gut erhaltenen beiden Säulen der Richtstätte im ehemaligen Birkachwald sowie die dazu gehörige Arme-Sünder-Kapelle. Jetzt haben einerseits die ersten archäologischen Befunde und Funde die tatsächliche Nutzung der Richtstätte anschaulich dokumentiert, andererseits haben historische Forschungen erste Quellen zur Handhabung der Todesstrafen bei der Unterzeiringer Richtstätte zutage gebracht: Im steiermärkischen Landesarchiv Graz befindet sich eine Reifensteiner Bezirksbeschreibung aus dem Jahre 1843. Sie entstand zu einem Zeitpunkt, als die alten Kriminalakten offensichtlich noch zugänglich waren, denn dort lesen wir: „In den alten deponierten Kriminalakten erscheinen auch noch die Hinrichtungsexekutionen wegen Zauberei insbesondere die letzte im Jahre 1660“. – Es wird die Aufgabe der archäologischen Forschung sein, diese Hexenverbrennungen beim Unterzeiringer Galgen auch durch entsprechende Brandschichten nachzuweisen.
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