Kirche am Josefsberg - Impression #1 | © TV Hochsteiermark, Foto: mariazellerland-blog.at

Kirche am Josefsberg

Mariazell

Bereits 1645 wurde im Auftrag des Stiftes Lilienfeld ein kleines Kirchlein auf der Höhe des "Sau-Rihsl" erbaut, und 1757 eine Lokalie errichtet, 1783 schließlich eigenständige Kuratie.

Schutzpatron der Kirche wurde der Hl. Josef, von ihm erhielt der Berg schließlich auch seinen Namen.

Höchst gelegene Pfarre in Niederösterreich (1026 m)

Die kleine Pfarre Josefsberg liegt im Diözesangebiet von St. Pölten und wird seelsorglich vom Zisterzienserstift Lilienfeld betreut. Die Pfarre zählt heute zwar nur mehr etwa 100 Seelen, blickt aber mit ihrer kulturhistorisch bedeutenden barocken Kirche auf eine über 400jährige Geschichte zurück.

Der Josefsberg ist ein Teil der Via Sacra, dem traditionsreichen Wallfahrtsweg nach Mariazell. Die letzten drei Stationen auf diesem Weg sind die Wallfahrtskirchen der Heiligen Anna (Annaberg), des Heiligen Joachim (Joachimsberg), nach kirchlicher Tradition die Eltern Mariens, und schließlich des Heiligen Josef (Josefsberg), des Bräutigams der Gottesmutter. Für die Wallfahrer nach Mariazell war es bis ins 20. Jahrhundert selbstverständlich, in diesen Kirchen, also auch am Josefsberg, eine Gebetsandacht zu halten. Erst seit dem Straßenneubau in den 1970er Jahren liegt der Josefsberg nun etwas abseits der Route nach Mariazell.

 Vom „Sauriehsl“ zum „Josefsberg“
Um 1600 beginnt die eigentliche Geschichte des Josefsberges, der zu dieser Zeit noch den etwas unschönen Namen „Sauriehsl“ (Saurüssel) trägt. Auf dem Sauriehsl wird von frommen Zisterziensermönchen aus dem Stift Lilienfeld eine kleine Einsiedelei errichtet, nachdem bereits seit 1536 eine Gaststätte für Wallfahrer (heute das Gasthaus Sabath) auf dem „Saw Ruessl“ bezeugt ist.
1645, so berichtet die Pfarrchronik, baut man anstelle der Einsiedelei ein kleines Josefikirchlein, welches im selben Jahr am 25. Juli eingeweiht wird. Der Kirchenpatron gibt dem Berg auch seinen neuen Namen. Die neue Kirche wird 1648 mit einem barocken Marmoraltar ausgestattet.

Josefsberg wird zur Pfarre erhoben        
1757 erfolgt unter Kaiserin Maria Theresia die Erhebung zur Kuratie (pfarrähnliche Seelsorgestation). Dieses Ereignis ist mit einer immer wieder erzählten schönen, historisch aber zweifelhaften Geschichte verbunden, die hier kurz wiedergegeben werden soll: Während ihrer Regentschaft besucht Maria Theresia mehrmals Mariazell, und wieder einmal befindet sich die Kaiserin auf Wallfahrt. Ein hereinbrechendes Schneegestöber erschwert die Passage der kaiserlichen Karosse über den Josefsberg. Da erblickt die Kaiserin plötzlich eine junge Frau mit ihrem neugeborenen Kind. Wind und Wetter ausgesetzt, kämpft sich die Kindsmutter durch den Schnee. Maria Theresia lässt anhalten und fragt, wohin die Frau bei solchem Wetter wolle. „Das Kind taufen lassen, in Annaberg!“ antwortet diese. Von Josefsberg nach Annaberg ist es zu Fuß ein weiter und beschwerlicher Weg, vor allem bei den im Gebirge häufigen rauen Wetterlagen. Die Kaiserin, von diesem Erlebnis gerührt, betreibt daraufhin die Errichtung einer Pfarre und den Ausbau der Kapelle zur Pfarrkirche auf dem Josefsberg, damit den in der Umgebung wohnenden Menschen der lange Weg zum Gottesdienst erspart bleibe.

 Die Pfarrchronik berichtet, dass die Erhebung zur eigenständigen Pfarre 1783 erfolgt. In der Folge wird 1786 der Pfarrfriedhof angelegt und 1792 werden ein neues Pfarrhaus und eine Pfarrschule errichtet.

Ausstellung "Holzknecht, Bauer, Mönch & Pilger" im Pfarrhof Josefsberg:

Die Besichtigung der "Secco-Malereien" über die Arbeit der Holzknechte ist nur in Verbindung mit einer Führung nach Voranmeldung möglich:
Tel.: 0660/80 51 025 (Fr. Digruber) oder 0676/930 46 18 (Pfarrer P. Justin)

Kontakt

Kirche am Josefsberg
Pfarrer Pater Justin Minkowitsch
Josefsberg
3224 Mitterbach am Erlaufsee
Mobil (0043) 676 930 46 18

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