Sie haben durch Ihre Zeiten im Ausland auch die Außensicht. Wo klemmt es, was ist gut? Was ist Ihrer Meinung nach nötig, um den Standort Steiermark internationaler zu machen?
Bei meinen Aufenthalten im Ausland, teilweise bei Elite-Universitäten, habe ich gesehen, wie andere das machen. Einige Sachen funktionieren dort ein bisschen besser, einige Dinge sind bei uns besser. Am meisten inspiriert mich, wenn Umfelder geschaffen werden, wo gerade junge Leute kreative, innovative und vielleicht auch unkonventionelle Dinge ausprobieren können. Zum Beispiel in Standford sitzen drei oder vier Studenten zusammen und gründen vermutlich schon einen Startup. Das ist dann schon ein tolles Umfeld, wenn dieser kreative Austausch gefördert wird. Wünschen würde ich mir, dass das Potential aus dieser Region international mehr gesehen wird. Dass wir als Universität attraktiver werden für internationale Studierende. Das würde den Austausch fördern. Ich habe aus dem Ausland ja auch viele Ideen mitgebracht.
Wie ist der Austausch mit der Industrie, der Wirtschaft?
Das funktioniert auf regionaler Ebene mit der lokalen Industrie und Wirtschaft gut. Die Wege sind sehr kurz. Inzwischen werden auch unkonventionelle Idee stark unterstützt. Man hört uns zu.
An welche Orte in der Steiermark würden Sie Freunde führen?
Da komme ich gleich ein bisschen ins Schwärmen. Die „Zotter Erlebniswelt“ mag ich total gerne, die haben so viele internationale Gäste. Und es ist natürlich ein Highlight, das man weltweit kaum kennt. Ich liebe auch das Bergsteigen und Wandern. Ich mache auch sogenannte „Wander-Meetings“, bei denen ich Gäste, wenn es nah sein muss, z. B. auf den Schöckl führe. Anstatt drei Stunden im Meeting-Raum zu sitzen, nehmen wir halt die Themen beim Wandern durch. Natürlich auch auf den Dachstein, diese Gegend mit den Seen ist wunderschön. Und natürlich die Buschenschenken.
Wie würden Sie jemandem die Steiermark erklären, der noch nie da war?
Irgendwie bunt. Die Steiermark hat so viele unterschiedliche Qualitäten. Im Süden gibt es ja wirklich ein mediterranes Klima. Ich kann herunten Rennrad-Fahren und am gleichen Tag in die Obersteiermark fahren und im Hochgebirge eine Ski-Tour gehen. Es ist irrsinnig divers, es gibt hier so viele Möglichkeiten. Die Steiermark liegt sehr zentral, man ist z. B. in ein paar Stunden am Meer.
Und wie würden Sie einem Blinden das Land beschreiben?
Vielleicht kann man das auch mit unterschiedlichen Gerüchen beschreiben. Der Geruch der Wälder, Alm, eines Gletschers. Dann natürlich der Geruch der Traubenzeit im Süden, der Geruch der Bauernhöfe.
Welche Dinge aus der Steiermark würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Kernöl. Sogar als ich in Boston war, hat es in einem speziellen Supermarkt Kernöl gegeben.
Sie sind ja auch Keyboarderin. Wir haben uns ein paar YouTube-Videos angeschaut. Sehr beeindruckend, kommt noch eine Musikerinnen-Karriere?
Das wäre auch schön. Ich spiele in einer Band. Als Informatikerin klassisch das Keyboard. Es ist ein wunderbarer Ausgleich. Wir sind eine Indie-Rock-Band und spielen auch regelmäßig Konzerte.