

Der Wein und die Steiermark
Aller guten Dinge sind drei – vor allem, wenn es sich um Weinanbaugebiete handelt. Eingebettet in die liebliche Hügellandschaft im Süden und Osten der Steiermark liegen die DAC-Weinbaugebiete Vulkanland Steiermark, Südsteiermark und Weststeiermark.
Diese DAC-Gebiete stehen für singuläre und vom jeweiligen Terroir geprägte Qualitätsweine. Hier treffen die wunderschöne Szenerie der Weinberge, sympathische Winzer und edler Wein aufeinander.
Die Weinanbaufläche beträgt rund 5.100 Hektar. Jährlich werden in den Steirischen Weinbergen Trauben für 220.000 bis 280.000 Hektoliter Wein geerntet. Damit lassen sich rund 110 Millionen Weingläser füllen. Gott sei Dank genug, um alle Gäste im Grünen Herz Österreichs am Genuss der erlesenen Weine teilhaben zu lassen.
Das Weinland der Steiermark ist von Steilhängen geprägt. Im Weinbau gelten übrigens Hänge mit einer Neigung ab 26 Prozent als Berg. Und je steiler, desto besser für die Reben. Denn auf den Schrägen fällt die Sonne gleichmäßiger und der Boden erwärmt sich stärker– optimale Bedingungen für delikate Weine.
An den Einsatz von Maschinen ist auf den steilen Hängen nicht zu denken. Umso wichtiger sind die Arbeiten der Winzerinnen und Winzer, deren ganzjähriger Einsatz sich in edlen Tropfen widerspiegelt. Im Frühjahr werden Reben gepflanzt und gebunden, im Sommer und Herbst die Zwischenräume gemäht und das Laub entfernt. In den Wintermonaten werden die Reben zurecht geschnitten, damit sie auch in der kommenden Saison wieder Früchte tragen.
Das Weinland Steiermark
Ein- und Ausblicke ins weinland Steiermark
„Die Winzer der Steiermark stehen nicht nur für eigenständige Steilhang-Weine, sondern auch für mutiges Umdenken. Sie haben die letzten 30 Jahre genutzt, um ganz Österreich mit einer neuartigen Weinstilistik zu erobern. Jetzt bahnt eine neue Winzergeneration Wege, um ihrer Region, die einst als Innovationszentrum des europäischen Weinbaus bekannt war, wieder ein international geschätztes Profil zu verleihen.“ David Schildknecht, Weinkritiker
„Der Wein ist die Poesie der Erde.“
Herkunft ist Vertrauenssache
Die Herkunftsbezeichnung DAC (Districtus Austriae Controllatus) für die gebietstypischen Qualitätsweine bietet Orientierung im Weinangebot Österreichs, das sich aufgrund des Terroirs wie auch klimatischer Besonderheiten von Weinregion zu Weinregion unterscheidet. Mit der Unterteilung in Gebietsweine, Ortsweine und Riedenweine bietet sich eine weitere Charkaterisierung, die es erleichtert, seinen Wein oder auch nur seine Weinregion zu finden.
Die Gebietsweine sind die jungen, frischen und primärfruchtigen Weine. Sie geben einen ersten Eindruck des jeweiligen Terroirs. Die Ortsweine sind trockene Weine, die maximal vier Gramm Restzucker pro Liter haben. Ausnahmen bilden die Traminer aus Klöch, die auch halbtrocken bzw. ab Erreichen der Prädikatsstufe ohne Restzuckergrenze auf den Markt gebracht werden dürfen. Die Riedenweine sind die höchste Stufe. Keine Riede ist wie die andere. Ihr Charakter, der sich aus der Ausrichtung der Riede, der Sonneneinstrahlung, dem Boden und der Handhabe der Winzerin oder des Winzers zusammensetzt, gibt dem Wein seinen individuellen Charakter.
Steirische Weinsorten erleben
In Österreich und somit auch in der Steiermark haben Rebkunde und Rebzüchtung eine lange Tradition. Insgesamt neun Rebsorten steirischer Herkunft – sowohl weiße als auch rote – sind für die Produktion von DAC-Weinen zugelassen. Das Spannende dabei: Zu all diesen guten Tropfen gibt es interessante Informationen:
- Sauvignon Blanc: Der 2008 in Graz abgehaltene „World Sauvignon Congress“ brachte Sauvignons aus der ganzen Welt in die Steiermark. Zahlreiche Vergleichsverkostungen unterstrichen die Kompetenz der Steiermark bei dieser Rebsorte.
- Morillon/Chardonnay: ist die weltweit verbreitetste Sorte und zählt neben dem Sauvignon blanc zu den wichtigsten Sorten der Steiermark.
- Welschriesling: ist die am zweithäufigsten angebaute Weinsorte der Steiermark. Erinnert geschmacklich an grüne Äpfel und schmeckt spritzig bis fein-würzig. Passt optimal zur Jause in der Buschenschank.
- Weißburgunder: schmeckt als junger, schlanker Wein eher neutral. Im reiferen Stadium intensiver, fast nussig.
- Gelber Muskateller: ein optimaler Aperitifwein, der vor allem im Sommer zu leichten Speisen passt. Die optimale Trinktemperatur liegt bei 8 bis 10 Grad.
- Grauburgunder: erscheint in der Nase zart fruchtig bis karamellig. Der Alkoholgehalt ist aufgrund der meist hohen Erntereife höher als bei anderen. Passt perfekt zu Wildspeisen und Pasteten.
- Traminer: eine sehr alte Rebsorte. Die Vielfalt reicht von trockenen und zarten Sorten bis zu alkoholreichen Varianten mit ausgewogener Restsüße.
- Schilcher: Die Haupt-Rotweinrebsorte duftet nach roten Beeren und passt perfekt zur Jause in einer Buschenschank und speziell zum Backhendl.
- Riesling: Spielt vor allem in der Südsteiermark eine wichtige Rolle. Der Duft erinnert an zarte Rosen, in höherer Reife an Pfirsiche oder Marillen.
Übrigens: Die Sorten Sauvignon Blanc, Welschriesling und Weißburgunder bilden mit 800, 698 und 535 Hektar die Top 3 der Sorten mit dem größten Anteil an der gesamtsteirischen Weinanbaufläche.
Weitere Rebsorten in der Steiermark:
- Blauer Zweigelt: Der Duft erinnert an Beeren und Kirschen. Am Gaumen wirkt er fruchtig bis samtig.
- Sämling 88: Die Sorte ist nach ihrem Erfinder Herrn Scheu benannt. Nach 88 Versuchen gelang ihm schließlich ein trockener Weißwein, der bei guter Reife voll im Geschmack ist und ein stark fruchtiges Bukett aufweist.
- Müller-Thurgau: frisch und fruchtig im Geschmack. Diese Sorte reift früh und ist bereits im November gut trinkbar.
Aber vom Geschmack und der hervorragenden Qualität der Weine überzeugt man sich am besten selbst. Mit voller Hingabe begleiten die steirischen Winzer die Trauben vom Anbau über die Ernte bis hin zum fertigen Wein. In ihren Vinotheken laden sie zu kommentierten Verkostungen sowie Kellerführungen ein. Die "Ausgezeichneten Buschenschänken" überzeugen mit regionalen Schmankerln, passend zum einen oder anderen Achterl.
WINZERZIMMER IN DER STEIERMARK
Was zeichnet die Winzerzimmer im Weinland Steiermark aus? Es handelt sich um liebevoll eingerichtete, geräumige Zimmer, meist mit Blick in den Weingarten. Die Gäste werden herzlich empfangen und erfahren von den Gastgebern interessante Geschichten zum Wein und der Region.
WINZERHÖFE IN DER STEIERMARK
Gemütlich bei einem Glas Wein mit Ausblick auf die Weingärten zusammensitzen oder den Winzerinnen und Winzern bei der Arbeit über die Schulter schauen. Egal zu welcher Jahreszeit, im Weingarten und im Keller ist immer viel zu tun, aber auch viel Genuss zuhause. Beim Urlaub am Winzerbauernhof spürt man das Leben mit allen Sinnen.