Wanderung Auf den Spuren Peter Roseggers - Durch seine Heimat - Touren-Impression #1 | © Steiermark Tourismus/Harry Schiffer Wanderung Auf den Spuren Peter Roseggers - Durch seine Heimat - Touren-Impression #1 | © Steiermark Tourismus/Harry Schiffer

Auf den Spuren Peter Roseggers - Durch seine Heimat

Die Tour durch die Waldheimat im Nordosten der Steiermark - auf Teilstücken des Mariazeller Weges 06, der von Eibiswald im Süden der Steiermark in den berühmten Wallfahrtsort im Norden der Steiermark verläuft, und auf einem Abschnitt des Zentralalpenweges 02, der Österreich von Hainburg an der Donau bis Feldkirch in Vorarlberg durchquert -  führt uns auf die Spuren eines der bekanntesten Dichter Österreichs, Peter Rosegger. Aufgrund der zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Stationen empfehlen wir die Tour auf zwei bis drei Tagesetappen aufzuteilen. Einerseits um in die Heimat dieses großen Österreichers so richtig eintauchen, und andererseits um auch die genussreichen Stationen entsprechend auskosten zu können.

Die Wanderung in gemütlicher und vor allem auch gesunder Höhenlage zwischen 1.000 und 1.800 Meter Seehöhe fasziniert mit Ihren Panoramen über Ostösterreich und überrascht immer wieder mit Orten und Plätzen wo man sich gerne niederlässt und einmal in aller Ruhe die Natur genießen kann. Ob dies nun der Teufelstein ist, wo der Teufel einen Turm bis in den Himmel bauen wollte, der Einblick in alte Traditionen des bäuerlichen wie auch städtischen Lebens Ende des 19. Jahrhunderts bei den Gedenkstätten Peter Roseggers oder der Ausblick auf rund ein Drittel des Staatsgebietes Österreichs bis tief in die pannonische Tiefebene hinein. Und, wie könnte es in der Steiermark anders sein, zwischendurch laden gemütliche Hütten und Gasthöfe am Alpl oder das Rosegger Schutzhaus auf der Pretul - berühmt unter anderem für seinen Schwarzbeerstrudel (Heidelbeeren) - zur Einkehr ein.

Eigenschaften

Technik
Kondition

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
November
Dezember

Tour in Zahlen

schwer
Schwierigkeit
26,9 km
Strecke
11:00 h
Dauer
1387 hm
Aufstieg
779 hm
Abstieg
1782 m
Höchster Punkt

Karte & Downloads

Weitere Informationen

Über die S6 Semmering Schnellstraße (Abfahrt Kindberg) und die B72 auf den Schanzsattel.

Wir starten auf der Passhöhe des Schanzsattels, einer alten Verbindung zwischen dem Mürztal und der Oststeiermark. Des Wanderers Wunsch ist hier Befehl, denn der zentrale Wander-Ausgangspunkt ist mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet, die man sich wünscht. Vor dem Start holt man sich auf der großen Übersichtstafel „Wandern in Peter Roseggers Waldheimat“ am schön gestalteten Parkplatz noch einmal einen Überblick über die gesamte Tour.

Zunächst geht es wenige Meter über eine Wiese bergauf, die im Winter speziell von den Kindern aus der Region zum Skifahren genutzt wird. Bald gelangt man mitten auf der Wiese zum Einstieg in den Wanderweg (grün-weiße Markierung), der durch ein Waldstück auf die Alm führt, die den „Kleinen Teufelstein“ beherbergt. Nicht so hoch wie der große Bruder, sollte man trotzdem hinaufsteigen auf den Felsen, denn die Aussicht auf die Landschaft lässt einen erstmals erahnen, welche Eindrücke uns auf den nächsten Kilometern erwarten. Nun aber flink weiter zu einem der bekanntesten Kraftplätze in den Ostalpen, dem Teufelstein. Hier soll der Sage nach der Teufel versucht haben einen Turm bis in den Himmel zu bauen. Weit ist er aber nicht gekommen, jedoch beschert er uns einen wunderbaren Ausblick gegen Westen mit Hochschwab und Gesäuse mitten in den Alpenraum hinein und gegen Osten in die immer hügeliger werdende Oststeiermark. Viele meinen auch der Teufelstein sei der kürzeste Klettersteig der Alpen, denn immerhin helfen uns zwei „Eisenstufen“ beim Aufstieg.

Der weitere Wegverlauf bringt uns über die im Sommer an Wochenenden bewirtschaftete und wunderschön gelegene Teufelstein-Halterhütte, wo der Zubringerweg aus Fischbach auf unseren Weg trifft, durch Schatten spendende Wälder mit zwischendurch schönen Aussichten ins Joglland zum Lendkreuz, wo wir auf einen weiteren Rosegger-Weg treffen, den Christmettenweg, der von St. Kathrein am Hauenstein zu Peter Roseggers Geburtshaus führt. Jedes Jahr zu Weihnachten kann man die Wanderung wie zu Peter Roseggers Zeiten miterleben, denn mit Fackeln ausgestattet geht es bei einer geführten Wanderung wie anno dazumal vom Geburtshaus am Heiligen Abend zur Christmette in Roseggers Lieblingskirche im kleinen Ort St. Kathrein am Hauenstein.

Wir halten uns jedoch links und wandern leicht bergauf Richtung Geburtshaus vorbei am Hof, wo Peter Rosegger bei Ignaz Orthofer zur Schneiderlehre ging. So schnell wie seine Lehrjahre vergingen, so schnell gelangen wir auch zum Ort um den sich die ganze Waldheimat „dreht“, zu seinem Geburtshaus. Dass man hier nicht einfach vorübergehen kann, muss wohl nicht erwähnt werden. Wir nehmen uns Zeit und tauchen ein in die Geschichte des Heimatdichters, Naturfreundes, wachen Zeitgeistes und Förderers von Tradition sowie Kämpfer für die Rechte und Erhaltung bäuerlichen Lebens. Seine ersten 17 Jahre verbrachte Peter Rosegger hier am „Vorderen Kluppeneggerhof“ bis fest stand: Aus Ihm wird kein Bauer werden. Zu zart die Statur, zu feinsinnig der Geist. Schon während seiner Schneiderlehre wurde sein Talent erkannt und zahlreiche Förderer machten es möglich, dass aus dem kleinen Peter einer der größten Dichter Österreichs wurde: Sein Lebenswerk umfasste 43 Bücher sowie die Herausgabe der Monatszeitschrift „Heimgarten“, die noch bis 1953, also lange nach seinem Tod, erschien. Mit 15 Millionen Büchern und Übersetzungen in mehr als 20 Sprachen war Peter Rosegger neben Jules Verne der meistgelesene Schriftsteller seiner Zeit.

Nach dem Einblick in seine ersten Lebensjahre geht es für uns weiter immer bergab zur Waldschule, die ebenso unbedingt besucht werden muss. Mit Kindern unterwegs wählen wir alternativ den Abstieg über den 8 Kehren langen Forstweg. Entlang des Weges bis zur Waldschule sorgen hier Wegestationen, die die Geheimnisse des Waldes auf spielerische Art erklären - Zum Beispiel ein "Dendrafon" (verschiedenen Hölzern werden mit einem Stab Klänge entlockt), ein Baumtelefon oder ein Baum zum Balancieren - für Kurzweiligkeit. Die Waldschule stellt auch einen zentralen Kreuzungspunkt mehrerer Wanderwege dar: Hier treffen die Zubringerwege aus Mitterdorf im Mürztal, Krieglach und Langenwang auf unseren Rosegger-Weg. Aber zurück zur Waldschule: Wir besuchen das Klassenzimmer von damals und stellen einigermaßen erstaunt fest, dass nebenan auch das Österreichische Wandermuseum beheimatet ist: Zahlreiche alte Schaustücke mit langer Alpinhistorie versetzen uns in die Vergangenheit und lassen alle Bergfexe ins Land der Träume und Geschichten versinken. Der Hauptteil des Museums, die Waldschule, wurde 1902 durch eine Spendenaktion errichtet, die Peter Rosegger startete umso der Landflucht entgegen zu wirken. Nach der Einstellung des Unterrichts wegen Schülermangels im Jahr 1975 wurde das Haus renoviert und beherbergt nun das ehemalige Schulzimmer Peter Roseggers und sein Studierzimmer, in das er sich gerne zurückzog.

Jedoch genug der Geschichte: Von nun beginnt wieder ein Aufstieg, der uns über das Alpl mit seinen Gasthöfen und Hotels sowie die Kathreiner Alm oberhalb des Ortes St. Kathrein am Hauenstein auf das Hauereck führt, wo uns eine wunderschön gelegene Hütte mit zahlreichen regionalen Spezialitäten erwartet. Das Hauereck ist nicht nur im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel, das wie das Stuhleck und das Rosegger Schutzhaus auf der Pretul auch über eine Mautstraße erreichbar ist, sondern auch im Winter ein beliebtes Skigebiet - mit Sessellift und einem großen Kinderland speziell auf Familien ausgerichtet.

Nach der verdienten Stärkung marschieren wir weiter, zunächst durch Wälder, jedoch bald über die Almmatten und die Hochebene der Fischbacher Alpen, zum Gipfelkreuz des Steinriegels mit seinem Windpark, der direkt am Kamm steht. Die Informationstafeln erzählen uns Näheres über die ökologische Energiegewinnung durch Windkraft. Weiter geht es über die Rattner Alm Richtung Pretul zum Rosegger Schutzhaus mit der wenige Gehminuten oberhalb liegenden Peter-Bergner Warte. Das Schutzhaus, benannt nach unserem Wegbegleiter Peter Rosegger, bietet uns zum Ausspannen nicht nur einen wunderschöne Panoramaterrasse, sondern serviert uns auch typisch steirische Speisen und Getränke – vor allem den Schwarzbeerstrudel (Heidelbeeren) sollte man nicht versäumen! Die erwähnte Aussichtswarte wurde nach dem im Jahr 1904 ermordeten Hüttenwirt des Rosegger Schutzhauses benannt. Viele meinen, dass dies sogar als erstes dokumentiertes Alpinverbrechen genannt werden kann. Die Warte gibt uns einen imposanten und unvergesslichen Aus- und Einblick in die vielfältigen Landschaften Ostösterreichs bis nach Ungarn.

Die Genüsse – kulinarische wie auch landschaftliche – verdauend wandern wir nun weiter über die weiten Almwiesen des Stuhleck. Zunächst empfängt uns noch der Grazer Stuhleck, bevor es zu seinem großen Bruder noch bergauf geht. Am Schwarzriegel treffen noch weitere zwei Zubringer auf unseren Rosegger-Weg: der Planetenweg aus Rettenegg und die historische Alpintour auf den Spuren der Skipioniere Toni Schruf und Max Kleinoscheg von Mürzzuschlag herauf auf das Stuhleck. Immer wieder beeindruckt entlang dieses Wegabschnittes das faszinierende Panorama, das es nur hier am äußersten Ostrand der Alpen gibt. Denn nirgendwo im gesamten Alpenraum liegen einem hochalpine Gipfel und Gebirgszüge wie Rax, Hochschwab, Gesäuse oder Dachstein wie auch die sanften Hügellandschaften Ostösterreichs und Westungarns mit ihren Feldern, Apfel- und Weingärten so unmittelbar zu Füßen. Nach dem letzten Anstieg gelangen wir schlussendlich zu unserem Ziel, dem Stuhleck. Die 360° Panoramaübersichtstafel neben dem Gipfelkreuz gibt uns noch einmal   Einblick, welche Landschaften und Bergzüge unsere Wegbegleiter auf der Tour durch Peter Roseggers Waldheimat waren. Und um auch ein wenig ins Wirken Roseggers hineinschnuppern zu können: Der Eintrag ins Gipfelbuch darf zum Schluss natürlich nicht fehlen!

ÖBB www.oebb.at oder Verbundlinie Steiermark www.busbahnbim.at

Mit der BusBahnBim App der Verbundlinie ist eine Fahrplanauskunft so einfach wie noch nie: Alle Verbindungen mit Bus, Bahn und Straßenbahn in Österreich können durch die Eingabe von Orten und/oder Adressen, Haltestellen bzw. wichtigen Punkten abgefragt werden. Erhältlich ist die App als Gratis-App für Smartphones (Android, iOS) – auf Google Play und im App Store

Ein Parkplatz steht direkt beim zentralen Wander-Ausgangspunkt neben dem Gasthof Schanzsattel zur Verfügung.

Steiermark Tourismus, Tel. +43 316 40030, www.steiermark.com

TV Hochsteiermark, Tel. +43 3862 55020, www.hochsteiermark.at

TV Oststeiermark, Tel. +43 3335 47147, www.oststeiermark.com

Wander-, Ski- und Radtourenkarte und -führer (Kompass Verlag) 1:50.000 TV Joglland-Waldheimat Tel. +43 3336 20255 www.joglland-waldheimat.at

Eine große Auswahl an Literaturtipps finden Sie auf www.steiermark.com/rosegger

Galerie

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Fischbach (992m)

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