Mit ihr kann es niemand aufnehmen: die alte Eiche in Bierbaum, nur wenige (Spazier-)Kilometer von Bad Blumau entfernt. Seit rund tausend Jahren hält sie hier allem Stand, rund fünfzig Generationen von Menschen hat sie kommen und gehen sehen.
Europas "älteste" Eiche
Die "dicke Oachn", wie die Leute die vielleicht älteste Eiche Europas nennen, hat mehr als 1.000 Jahre auf dem Buckel. Was alles in dieser Zeit geschehen ist, während sie dem Himmel von Bierbaum entgegenwuchs, dreißig Meter hoch wurde und einen Stammdurchmeser von 2,5 Metern entwickelte, muss man sich einmal vorstellen.
Ihr Anfang fiel in die Zeit Karl des Großen, als Kolumbus Amerika entdeckte, war sie bereits 700 Jahre alt. Viele Generationen von Kindern spielten in ihrem Schatten, wurden älter, feierten Feste und vergingen. In den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde es erstmals auch für die Eiche kritisch. Nach einem Blitzschlag hatte man leichtfertig Beton in den hohlen Stamm gegossen - bald mussten echte Baumdoktoren anrücken und ihre Künste an ihr beweisen.
Glücklicherweise konnte sie gerettet werden, sodass noch viele Menschen unter ihr rasten, ihrem Schweigen lauschen und etwas von ihrer Stille in sich aufnehmen können. Faszinierend ist, neben dem Gedanken an die Dauer ihres Daseins, auch die Tatsache, dass alle fünfzig Generationen, denen der Baum im Laufe der 1.000 Jahre gehört hat, auf die Verwertung des Holzes verzichtet haben, ihn am Leben ließen...
Ein schönes Naturdenkmal und als solches auch vom Land Steiermark ausgezeichnet.