1362 erbauten die Fürstenfelder Bürger die Ansiedlung der Augustiner-Eremiten von Herzog Rudolf IV., um ein religiöses Gegengewicht zur adeligen Kommende zu erhalten. Von 1365 bis 1368 wurden die Kirche und das Kloster erbaut.
Das 1956 abgetragene Kloster bestand aus einem Innenhof mit Kreuzgang, der von drei Trakten umgeben war. 1367 weihte Erzbischof Ortholph von Aponien das Kloster. 1480 plünderten es Truppen des ungarischen Königs Matthias Corvinus vollständig aus, Klosterinsassen wurden gefangen genommen und Bruder Heinrich von Rattenburg wurde erdrosselt (Gedenktafel im Durchgang). 1503 und 1685 verursachten Brände schwere Schäden, 1683 eine Explosion des nahe gelegenen Pulverturmes.
1685 wurde die Kirche unter der Leitung von Baumeister Hueber wieder aufgebaut. 1811 löste man das Kloster auf. 1945 wurde die Kirche abermals beschädigt. 1978 (800-Jahr-Feier der Stadt) und in den nachfolgenden Jahren wurde die Kirche grundlegend renoviert, sowie gotische Fresken freigelegt, Apostel und Propheten im Kreismedaillon des Altarraumes dargestellt. Bei den Ansätzen der Kreuzrippengewölbe sind großformatige Fresken von Königen und Propheten sichtbar. Weitere Fresken befinden sich an der Südwand, wovon eine die Darstellung Herzog Rudolfs IV. sein dürfte, andere ein türkisches Gebäude und einen türkischen Kopf mit Turban darstellen. Geschaffen wurden die Fresken von Johannes Aquila, woran auch eine Tafel beim Kircheneingang erinnert.
Eine weitere Gedenktafel im Durchgang erinnert an P. Johannes Clobucciarich (*1545, +1605). Er war von 1575 – 1605 im Kloster tätig, ab 1585 als Prior. P. Clobucciarich war ein bedeutender Kartograph und erstellte die erste Landesaufnahme Innerösterreichs. Er starb 1605 auf der Flucht vor den Ungarn.
Um mehr über die ehemalige Klosterkirche zu erfahren empfehlen wir Ihnen an einer Festungswegführung teilzunehmen. https://www.festungsweg.at/
Gerne steht Ihnen die Gästeinformation Fürstenfeld für weitere Fragen zur Verfügung.
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