Die Ulrichsbrunn-Kapelle wurde über einer der stärksten Quelle der Umgebung gebaut. Obwohl der Großteil der Quellschüttung heute als Wasserversorgung vieler Häuser dient, sorgte die Wassergenossenschaft dafür, dass ein kleiner Teil der Wasserversorgung im Gewölbe der Kapelle stets gegeben ist. Nach altem Brauch wischen sich dort noch heute Pilger die Augen mit dem Wasser aus, um so vor Augenkrankheiten geschützt zu sein.Der erste bekannte Bericht über die Ulrichsbrunn-Kapelle wurde im Jahre 1838 von Pfarrer Johann Erkinger verfasst. Bereits damals führten am Markustag und am zweiten Bitttage die Bittprozession zur Kapelle statt.Um 1935 schrieb Oberlehrer Georg Miklautz einen weiteren Bericht. Die Kapelle befindet sich in der Ortschaft Münichreith. Der Name Münichreith sagt uns, dass diese Waldgegend von Mönchen oder Mönchbrüdern ausgerodet und darauf eine Zelle und eine Kapelle gebaut wurde. Sie wurde dem hl. Ulrich geweiht. Die alte Ulrichsbrunn-Kapelle war aus Holz und stand bis zum Jahre 1860, bis an Stelle dieser Pfarrer Johann Erkinger eine gemauerte Kapelle baute. Im Laufe der Zeit wurde die Kapelle mehrmals restauriert.In der ersten Zeit der russischen Besetzung im Jahre 1945 hatte die Kapelle eine besondere Bedeutung, da Gläubige dort heimlich Gottesdienst feierten.Derzeit befinden sich in der Kapelle die Statue des hl. Ulrich, zwei große Engel, zwei kleine Engel, vier Kerzenleuchter, ein Kreuz, ein steinerner Opferstock und ein gemauerter Altar. Da die Skulpturen im barocken Stil angefertigt wurden, gab es sie möglicherweise schon in der frühen Holzkapelle vor 1860.