Lustwandeln im grünen Salon
Nach Norden hin gesäumt von den "Gleichenberger Bergen", liegt der 20 Hektar große Kurpark eingebettet in einer sanft hügeligen Landschaft. Botanische Exoten wie der 150 Jahre alte kalifornische Mammutbaum zeugen vom milden Klima im Gleichenberger Tal. Schon Kaiser und Herzöge wandelten anno dazumal über die Promenaden und kleinen versteckten Wege und Plätzchen dieses geschichtsträchtigen Gartens. Für besondere Einkehr und Ruhe empfiehlt sich ein Abstecher in die Rindenkapelle.
Spaziergang durch den Kurpark
Die Fakten sind schnell aufgezählt: Der Kurpark ist rund 20 Hektar groß und Erbstück der Gräfin Emma von Wickenburg, die den Kurpark 1837 im Stil englischer Landschaftsgärten anlegen ließ. Aber wenn er auch ehrwürdig anmutet und eine seltene, wohltuende Ruhe verströmt: Ein "Museum" ist der Kurpark Bad Gleichenberg mit Sicherheit nicht. Vielmehr ist er ein Ort, dessen Reiz gerade im Wechselspiel liegt – zwischen Jung und Alt, zwischen Dynamik und Ruhe.
Ganz besonders genießt der Gärtnermeister seinen weitläufigen Arbeitsplatz im Frühjahr, wenn nach und nach die Bäume erblühen. Aber auch der Herbst ist eine Jahreszeit, die dem Kurpark gutsteht. Die Herbstfärbung, aber auch die Gerüche sind eine sinnliche Erfahrung. Der Kuchenbaum beispielsweise verströmt einen süßen, kuchenartigen Duft, wenn seine Blätter auf die Erde segeln oder ein Windstoß durch angesammeltes Laub fährt. Im Winter dann, wenn alle Blätter abgeworfen sind, kommt der Geweihbaum besonders zur Geltung. Seine knorrigen Äste sind mit Raureif oder Schnee überzogen besonders apart.
Bei den Führungen durch den Park, die Helmut Zotter ganzjährig anbietet, präsentiert er den Besuchern auch noch andere botanische Besonderheiten. Platanen, Trompetenbäume oder den Mammutbaum zum Beispiel. "Das ist ein Alphabaum, also ein energie- und kraftspendender Baum", erklärt Zotter. Heutzutage könne man so manche Energien messen, die von Steinen, die von Bäumen, die von besonderen Kraftplätzen.
Die Vielfalt an heimischen und exotischen Pflanzen und Sträuchern, die 15.000 Blumen, die dem Park besonderen Charme verleihen, und die schönen Promenaden zum Spazieren und Flanieren ziehen natürlich Besucher an, aber man darf, wie gesagt, nicht denken, dass der Kurpark nichts für Junge wäre. Unter den Bäumen sind alle Generationen vertreten. "Die Schüler und Studenten (Bad Gleichenberg hat immerhin 1.200 davon!), besonders die verliebten, suchen die stillen Plätzchen ebenso auf wie alte Paare, die man Hände halten sieht", so Zotter.