Die weibliche Seite des Weingenusses
Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft und nennen sich „Die Weinblüten“: Sechs junge Winzerinnen aus dem Vulkanland Steiermark waren auf der Suche nach einem neuen Zugang zum Thema Wein. Inspirierend, authentisch und feminin sollte dieser sein, so wie auch die Initiatorinnen selbst. Aus dieser harmonischen Verbindung entstanden „Rosi“ und „Rosa“.
Kennen Sie schon „Rosi“ und „Rosa“?
Zwei starke „Persönlichkeiten“ der „Weinblüten“ … „Rosi“ ist ein fruchtiger Zweigelt-Rosé-Wein, der aus den Trauben der sechs Winzerinnen gekeltert wurde. Die Liebe zum Detail ist spürbar: Das Süße-Säure-Verhältnis ist optimal ausbalanciert. Obwohl sehr aussagekräftig, so wirkt der Rosé doch raffiniert und irgendwie weiblich. „Herzogin Rosa“ kommt als Sekt auf den Tisch und überzeugt mit angenehmer Säure. Die Ideen und Gedanken aller flossen in den Entstehungsprozess von „Rosi“ und „Rosa“ ein. Das Motto der „Weinblüten“ lautet nämlich: Gemeinsam statt einsam. Die Trauben kommen aus allen sechs Betrieben, zwölf Hände packen gemeinsam an, sechs Nasen und Gaumen sichern neue Geschmackserlebnisse. Und jede Winzerin bietet dann den gleichen Wein an.
Gedanken der Winzerinnen
Dass im 21. Jahrhundert immer noch fast ausschließlich Männer bestimmen, wo es in Sachen Weinbau in der Steiermark langgeht, ist wirklich ein Skandal. Feminismus, Frauenquote und -förderung scheinen noch immer nicht bis in die heimische (Wein-) Bergwelt vorgedrungen zu sein. Doch Irrtum, sechs energische Winzerinnen belehren die Männerwelt eines Besseren.
Um genau diesem Missstand entgegenzuwirken, haben Claudia Fischer-Gangl, Anne Grießbacher, Beatrix Lamprecht, Sigrid Sorger, Kathrin Seidl und Bettina Tomaschitz einen Verein gegründet: "Die Weinblüten". Gemeinsam wollen sie ein positives weibliches Rollenbild schaffen und mehr Mädchen und Frauen dazu ermutigen, den Beruf der Winzerin zu ergreifen. "Nur fünf Prozent der Betriebsführer im Weinbau sind Frauen", sagt Sorger - diese Quote will man unbedingt erhöhen und so richtet sich das Angebot keineswegs nur an Töchter aus Weinbaufamilien. In den nächsten Jahren will frau die Mitgliederzahl erhöhen, die Vernetzung verdichten und die fachliche Aus- und Weiterbildung fördern, um die Qualität zusätzlich zu steigern. Dass sich diese bereits derzeit auf hohem Niveau befindet, belegt der erstmals 2010 gemeinsam vinifizierte Zweigelt-Roséwein "Rosi". Mittlerweile hat die "Rosi" auch schon eine große Schwester bekommen - "Herzogin Rosa" besticht mit ihrer aufbrausenden Art und der fein sprudelnden Eleganz.
"Geprägt durch eigene Erfahrungen, geartet durch die verschiedenen Betriebsstrukturen, unterscheiden sich die Charaktere der Winzerinnen von Grund auf", lassen sie verlauten und nutzen diese Vielfalt für ein gemeinsames starkes Auftreten - etwa beim JungWeiberSommer im Mai oder dem Weinblütenpicknick im August.
Cuveée Charité
Bei den "Weinblüten - die Winzerinnen aus dem Vulkanland" dreht sich alles um den weiblichen Zugang zum Thema Wein. Die sechs Winzerinnen keltern nicht nur gemeinschaftlich den Wein "Rosi", sondern veranstalten ebenso sehr feine Weinfeste. Auch schlägt das Herz der Weinblüten für gesellschaftliche Themen - so initiierten sie das Projekt "Cuvée Charitè", bei welchem ein beträchtlicher Teil des Erlöses der Weinverkäufe für Projekte gegen häusliche Gewalt gespendet wird.
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