Herzgeschichte 24: Jung & wild & gemüsebäuerin
Sie sind jung, innovativ und kultivieren Paradeiser, Spargel & Co mit Herzblut und Leidenschaft. Sie sind die jungen WILDEN Gemüsebäuerinnen und -bauern. Mit einer von ihnen, Irene Gombotz aus Hof bei Straden im Thermen- & Vulkanland, haben wir gesprochen.
Angefangen hat alles vor zehn Jahren beim Feldgemüselehrgang der Gartenbauschule in Großwilfersdorf. Dort trafen sich die heute 14 Mitglieder des Vereins „Die jungen WILDEN Gemüsebäuerinnen und -bauern“ zum ersten Mal. Zwei Jahre später kreuzten sich ihre Wege bei der Meisterprüfung abermals. „Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar: Wir machen was gemeinsam“, sagt Irene Gombotz, Gemüsebäuerin und Sprecherin der jungen WILDEN Gemüsebäuerinnen und -bauern.
Gemeinsam statt einsam
Heute kultivieren die 14 Steirerinnen und Steirer Paradeiser, Ingwer, Spargel, Wassermelonen, Beeren oder Chilis, vielfach biologisch und vermarkten Obst und Gemüse sowie Säfte, Essige, Salsa und vieles mehr unter ihrer eigenen Marke: Die jungen WILDEN. „Es tut gut, wenn man nicht allein ist. Wir tauschen uns aus, motivieren uns und lernen voneinander“, bringt Gombotz die Vorteile der Gemeinschaft auf den Punkt. „Gemeinsam ist einfach vieles leichter!“ Im Verein bringt sich jeder so ein wie er oder sie möchte und kann die Marke im eigenen Ermessen nutzen. Besonders erfolgreich und auch bekannt sind der Spargel und Ingwer der jungen Wilden. Diese sind im Handel gelistet und so vielen Konsumenten ein Begriff.
Gemeinsam lassen sich auch Herausforderungen leichter lösen. Und derer gibt es zu Genüge. „Klimawandel, Arbeitskräftemangel und auch die Folgen der Pandemie beschäftigen uns“, sagt Gombotz. Spätfröste, Trockenheit, aber auch die stärker werdende Preissensibilität der Kunden bei Bio- und veredelten Produkten spüren die Gemüsebäuerinnen und -bauern. „Jeder von uns macht andere Erfahrungen, probiert neue Sorten aus oder variiert Setzabstände. So lernen wir voneinander und der Austausch hilft uns auch hier ungemein.“
Vielseitig und vielfältig
Das Grüne Herz ist für Irene Gombotz ein Symbol für Heimat. „Ich weiß das Glück, dass wir mit unserer Heimat haben, sehr zu schätzen. Wenn ich beispielsweise aus dem Urlaub nach Hause komme und auf der Autobahn das Grüne Herz sehe, freue ich mich, bald wieder daheim zu sein.“ Grün ist für sie aber nicht nur die Farbe für Wälder und Wiesen, sondern vor allem auch für die einzigartige Landschaft, in der so viele landwirtschaftliche Produkte wachsen und reifen und für ein Land, wo mit Herzblut und Leidenschaft Produkte veredelt werden. „Ein Land zum Leben und Arbeiten, wo Herzlichkeit und Leidenschaft in Handwerk, Kulinarik und Landwirtschaft stecken.“
Regionalität ist überhaupt das Wichtigste für die Gruppe. Von der Entwicklung bis zum Verkauf wird bei Leistungen, die sie selbst nicht erbringen können, wie Verpackung und Werbemittel, mit Partnern aus der Steiermark zusammengearbeitet. „Sollte es mal etwas nicht in der Steiermark geben, dann kaufen wir in Österreich ein. Nie weiter weg“, erklärt Gombotz. Die Wertschöpfung im Betrieb und der Region halten, lautet das Motto der Vereinigung. Denn: „Wir wollen einen Platz schaffen, an dem wir und andere gut arbeiten und leben können. Was man für sich selbst fordert, sollte auch von uns vorgelebt werden“, so Gombotz.
Herz-Paradeis
Zur Geburtstagsfeier des Grünen Herz würde die Gemüsebäuerin übrigens ein Gericht mit Ochsenherzparadeisern mitbringen. Diese sind rot, oftmals mit grünen Streifen und wachsen auch in Herzform. Und zum Sommer gehören Paradeiser sowieso dazu. Als Salat, auf dem Brot oder einfach so – durch den hohen Wassergehalt (95 Prozent) erfrischen sie an heißen Sommertagen und sind noch dazu einfach und schnell zu verarbeiten.
Als Geschenk hat sie auch noch einen Tipp für mehr Energie parat: „Mein Papa trinkt jeden Tag ein Glas Paradeissaft“, sagt sie und lacht. „Dieser ist voller Elektrolyte und daher ein gschmackiger regionaler Energydrink. Da die Paradeiser gleich nach der Ernte verarbeitet werden, ist der Saft auch im Winter voller Aroma.“ Na dann: Wohl bekomms!