Der Megaseller führte die internationalen Hitparaden an und verkaufte sich rund um den Globus sagenhafte 32 Millionen Mal. Wie groß ist da die Gefahr, die Bodenhaftung zu verlieren?
Wir haben das Glück gehabt, dass wir vorher schon 13 Jahre gespielt hatten. Wir haben da die Bodenhaftung vorher schon nicht verloren. Daher ist das durch diesen Welt-Hit auch nicht viel anders geworden. Wir haben die Niederlagen gemeinsam verkraftet und die Erfolge gemeinsam richtig gefeiert. Es war ein bisschen leichter als für Einzelkünstler. Ambros, Fendrich, Falco & Co. – die mussten alles allein auf ihren Schultern tragen. Da ist natürlich die Belastung stärker.
17,7 Milliarden Ergebnisse auf Google in einer halben Sekunde – reißt es Sie da heute noch?
Ja, also - Google und das Internet sind natürlich toll. Aber da sind natürlich auch viele Opuse dabei, die nichts mit uns zu tun haben, glaube ich. (lacht).
Haben Sie eine ungefähre Ahnung davon, wie oft Sie ,,Live is Life“ gespielt haben? Und: nervt Sie die Nummer eigentlich schon?
Nein, es hat uns noch nie genervt, weil wir natürlich wissen, dass es oft so ist, dass ein Künstler mit einem Song ganz stark verbunden ist, das ist meist dann der riesengroße Hit und man vergisst vielleicht auf die andern Songs, welche nicht so groß waren. Also ich habe noch nie eine Belastung empfunden, als wir „Live is Life“ gespielt haben. Mit den Live- und Fernsehauftritten und Sonstigem waren es sicher einige tausend Mal.
Was macht denn den Song so stark?
Na, da gibt es mehrere Ebenen. Die musikalische Ebene ist sicher die, dass es sehr prägnant beginnt mit dem Schlagzeug-Break. Dann kommt dazu, dass die Melodie klasse zum Mitsingen ist. Ich sage, es sind ja eigentlich zwei Refrains, weil es gibt Lieder, die haben keine Strophe – und das ist eines davon. Unser Sänger hat zu mir gesagt „was ist jetzt die Strophe und was der Refrain?“. Ich glaube da gibt es keine Strophe, da sind nur Refrains. Das ist natürlich stark, weil man den ersten Refrain sofort mitsingen kann, mit den „Na-Na-Nas“ und dann halt auch den zweiten Refrain. Die zweite Ebene ist halt die Text-Ebene. Das „Live is Life“ eignet sich für viele Lebenslagen. Deswegen kommt es bei Filmen oder bei der Werbung so oft vor. Wir sind da echt mit Einnahmen gesegnet, die wir uns nie vorstellen hätten können. Das Lied läuft in Argentinien für eine Bier-Werbung, in Japan für Kosmetik und in Australien für ein Auto. Und bei den Fußball-WMs läuft es auch immer, egal für welche Company, einmal für booking.com, dann für adidas und dann wieder für Kentucky Fried Chicken…
Der Song ist eng mit dem Fußball verknüpft. Durch ein Video mit Maradona, das ein viraler Hit wurde. Zuletzt durch die Werbeclips bei der WM in Katar mit Messi. Wie halten Sie es eigentlich mit Fußball? Einmal selbst gekickt?
Ich war schon immer ein großer Fußball-Fan. Ich selbst habe aber nie gespielt. Zu mir haben sie immer gesagt „Mach du den Schiedsrichter“. Meine zwei Brüder waren aber sehr gute Fußballer. Die ganze Familie ist immer in Ollersdorf, im südlichen Burgenland, auf den Platz gegangen. Der kleine Bruder hat es sogar zu Sturm Graz in die erste Mannschaft geschafft. Der hat zwei Jahre lang mit Jurtin und Bakota im Angriff nicht unerfolgreich gespielt.