Wie Ihre Vorfahren sind Sie auch steirischer Landesjägermeister. Eine Berufung?
Ja, das Interesse ist groß. Es ist bei der Jagd aber nicht nur der Schuss, auch die Natur dahinter fasziniert. Mich zumindest. Und die Breite - wenn man jetzt die Jagd anschaut, auch die Jagd-Prüfung, die ist ja eigentlich eine „grüne Matura“. Da geht es nicht nur um das Wissen rund ums Wildtier, sondern auch über den Lebensraum, die Pflanzen. Und nachdem wir auch im Forst sehr aktiv sind, ist das ein gutes Zusammenspiel. Es macht große Freude. Ich habe jetzt sechs Jahre lang dieses Amt ausgeübt und gehe gerade in die zweite Periode. Es freut mich, dabei schon einiges bewegt zu haben. Aufmerksamkeit auch auf Dinge gelegt zu haben, auf das Wildbret, einem Nahrungsmittel, das wir teilen können mit einer nichtjagenden Gesellschaft. Es geht auch um das Wissen um die Lebensräume. Der Jäger erfährt ja als erster, was da draußen passiert. Wie hat sich Corona ausgewirkt, wie wirkt sich der Klimawandel aus? Hier können wir mit kompetenten Leuten Zahlen, Daten und Fakten liefern, die für den Naturschutz wichtig sind.
Wie oft gehen Sie auf die Pirsch?
Wir haben über die Herausforderungen durch die verschiedenen Ämter und betrieblichen Verantwortungen bereits gesprochen – daher leider viel zu wenig. Ich schaue, dass ich es im Sommer und an den Wochenenden, wenn es sich ausgeht, schaffe. Man kann abspannen, in die Natur eintauchen. Das ist schon immer ein schönes Erlebnis, das Handy auch einmal sein zu lassen – weil es eh nicht funktioniert im Graben. Und dadurch ein paar ruhige Stunden zu genießen.
Was ist für Sie das perfekte Jagderlebnis?
Das perfekte Jagderlebnis muss nichts mit Schuss zu tun haben. Es kann auch ein Erlebnis sein, Tiere gesehen zu haben, draußen einen schönen Tag zu erleben. Am Berg oben zu sein und zu wissen, unten sind lauter Leute, die arbeiten und oben kann man den Tag genießen. Auch das hat was Schönes. Ich glaube, darin liegt auch der Mehrwert der Jagd.
Und was ist das perfekte Wildbret?
Ein junges Stück Rotwild, so ein Schlegel am Spieß ist schon fantastisch. Das ist eine der besten Köstlichkeiten, die es vom Wildbret gibt.
Was macht die Steiermark aus?
Vielfalt. Die Industrie, die Wirtschaft, die fasziniert, die auch Schnelligkeit vorlebt. Die uns auch in der Zeit hält. Auch gemütlichere Regionen, wie es der Süden lange war. Wobei man auch dort wirtschaftlich und industriell in den letzten 30 Jahren sehr aufgeholt hat. Aber vieles an Kultur ist geblieben. Man kommt aus den lauteren Gegenden in die Südsteiermark, man genießt das. Und ich glaube, dieser Mix aus Berg- und Tallagen macht eigentlich die Steiermark aus.
Was ist Ihr Kraftort?
Ist hier zu Hause rund um Frohnleiten. Es gibt hier viele schöne Gegenden, Orte, wo ich hingehen kann. Wo ich einfach den Tag genieße und wieder Kraft schöpfe.