Zum 100-Jahr-Jubiläum haben Sie Mitarbeiter und Kunden aus der ganzen Welt für ein Wochenende eingeladen. Wie waren die Reaktionen, wie sahen Gäste, die zum ersten Mal da waren, die Heimat Ihres Unternehmens?
Ich habe von einem renommierten Trachtenmodengeschäft in der Grazer Innenstadt gehört, dass sie innerhalb von drei Tagen den Umsatz von mehreren Monaten gemacht haben. Wir haben aus der ganzen Welt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier gehabt. Und ich kann nur bestätigen, dass eines der größten Assets von Anton Paar der Standort hier ist. Die Leute kommen gerne zu uns, sie lieben die Gegend hier, sie lieben das Essen, sie lieben die Menschen. Und das ist ein wesentlicher Katalysator für die Entwicklung unseres Geschäftes.
Sie waren einige Zeit Aufsichtsratsvorsitzender des SK Sturm Graz. Welchen Bezug haben Sie heute noch zum Grazer Bundesligaklub? Gehen Sie noch zu den Spielen? Und wären Sie selbst gerne Profi-Fußballer geworden?
Also ich war genau ein Jahr lang Aufsichtsratspräsident - ich glaube sogar der erste in dieser Funktion. Ich ging vorher gern ins Stadion, ich sehe mir auch heute gerne gute Fußballspiele an. Als Jugendlicher habe ich auf niedrigem Niveau Fußball gespielt. Ich habe das immer gerne gemacht, Profi-Fußballer wollte ich aber nie werden.
Ihre Verbundenheit und Begeisterung für den Fußball haben Sie mit der Entwicklung der Marke ,,skills.lab“ in Wundschuh manifestiert. Die Anton Paar SportsTec GmbH vertreibt die modernsten Hightech-Trainingssysteme im Weltfußball. Bleiben Sie da weiter am Ball?
Wir bleiben da auf alle Fälle am Ball. Ich war beim FC Bayern München, unserem renommiertesten Kunden für dieses System. Die haben eine gesamte Akademie rund um dieses „skills.lab“-Fußballtrainingssystem aufgebaut. Und es war interessant zu sehen, wie die Technologie, die Vermessung der fußballerischen Fähigkeiten bei einem Klub wie dem FC Bayern eingesetzt wird. Und die Rückmeldung zu bekommen, dass das System die Trainingsleistung tatsächlich verbessert und das Scouting wesentlich erleichtert, freut einen schon.
Sie sind ein Visionär, wohin soll oder sagen wir sogar „muss“ sich das Land entwickeln?
Das Land Steiermark hat, meiner Meinung nach, eine gute Entwicklung genommen. Und viel davon ist den guten Bildungseinrichtungen in diesem Land zu verdanken, den Schulen, den Fachhochschulen, den Universitäten. Und hier ist es das Wichtigste, nicht nachzulassen und weiter auszubauen. Bildung ist der Multiplikator für fast alles in unserem Leben. Und wenn wir diesen Bereich gut gestalten, visionär weiterentwickeln, dann wird sich auch das Land gut weiterentwickeln.
Was mögen und schätzen Sie persönlich in und an der Steiermark? Gibt es einen Lieblingsplatz?
Es gibt einige Lieblingsplätze. Wenn ich die Steiermark beschreiben müsste, dann erinnere ich mich an einen Herbstnachmittag im Gastgarten von Pichler-Schober, mit jungem Wein und Kastanien, mit steirischer Musik. Das ist unschlagbar.
Steirische Menschen essen und trinken gern, wir sind der Feinkostladen Österreichs. Wie halten Sie es damit, was schmeckt besonders?
Ich war acht Jahre lang in einem katholischen Internat, ich bin kulinarisch gesehen relativ belastbar. (lacht) Ich liebe an der Steiermark natürlich auch das gute Essen, den guten Wein. Es ist das Wesentlichste, dass Knödel dabei sind. Wenn Knödel dabei sind, ist es relativ egal, was es sonst noch dazu gibt.
Als weitgereister Mensch sind Sie viel auf der ganzen Welt unterwegs. Was vermissen Sie am meisten aus der Heimat, wenn Sie im Ausland sind?
Ich bin viel unterwegs und freue mich eigentlich immer sehr, wenn ich wieder zurückkomme.