Was ist der wertvollste Abfall, was der Gefährlichste?
Gefährlich sind derzeit vor allem Lithium-Batterien, gerade wenn sie gelagert werden. Sie sind auch der wertvollste Abfall, weil Lithium momentan einen sehr hohen Wert hat. Mir persönlich ist der Bioabfall fast am sympathischsten, weil dort Kreislaufwirtschaft am schönsten gezeigt wird. Man wirft etwas in die braune Tonne und könnte sich theoretisch nach einigen Wochen eine Erde aus dem Produkt kaufen, das man weggeworfen hat. Hier sieht man, was Positives geschehen kann.
Ihr Unternehmen wird immer wieder für sein Nachhaltigkeitsengagement international ausgezeichnet. Die Liste der Preise und Ehrenzeichen, die Sie persönlich erhalten haben, ist noch länger. Wie stolz macht Sie das?
Das macht einen natürlich stolz. Auf der anderen Seite ist es aber ein Zeichen der Wertschätzung, das ich nicht nur für mich, sondern insbesondere für meine Mitarbeiter entgegennehme. Drei Dinge begleiten mich für eine lebenswerte Umwelt: Die Menschen, die Kunden, denen wir alles zu verdanken haben. Dann die Mitarbeiter, die großartiges geleistet haben in dieser Wachstumsphase. Vor allem sehr viele junge Menschen in unserem Haus. Und schließlich, für die Gesellschaft da zu sein.
Bleiben wir im privaten Bereich. Sie sind unverändert hochaktiv. Keine Lust auf Rente? Hält „unternehmen“ geistig und körperlich fit?
Auf jeden Fall. Ich bin immer gefordert. Ich brauche vielleicht etwas länger für das, was mir früher leichter von der Hand gegangen ist. Ich bin sehr dankbar, dass ich meinen Beitrag im Unternehmen und für die Gesellschaft leisten darf. Das ist nicht so selbstverständlich.
Sie engagieren sich stark im sozialen Bereich. Wie nehmen Sie Armut im Land wahr?
Wir gehören zu den reichsten Ländern in Europa. Den Menschen geht es auch sehr gut. Ich stelle fest, dass sich viele bei uns mit den Armen solidarisieren. Ich glaube, in Österreich fällt niemand durchs Netz. Vor allem in der Steiermark sind die sozialen Einrichtungen gut organisiert. Und wenn diese nicht mehr helfen, dann gibt es auch noch das Marienstüberl, das Vinzi-Dorf und viele andere Dinge. Es gibt die Armut, ich respektiere sie, aber Gott sei Dank hält sie sich in Grenzen, wenn man so will.
Thema Kunst. Sie haben unter anderem die ,,Saubermacher Sammlung“, welche junge steirische Talente fördert, ins Leben gerufen. Wie groß ist die Sammlung mittlerweile?
Grundsätzlich hat meine Frau Magret die „Styrian Art Foundation“ initiiert. Hier ist ein Teil der Sammlung zu sehen. Das sind rund 400 Kunstwerke, vor allem von weniger bekannten, steirischen Künstlern. Jeder Mitarbeiter von uns kann sich im Internet ein Bild aussuchen, das dann in dessen Büro aufgehängt wird. Ich kenne auch viele Künstler persönlich, frage sie, warum sie das so oder so gemacht haben. Ich bin hier meiner Frau sehr dankbar, dass sie das mit 120 Künstlern so engagiert betreibt