Lisa-Lena Tritscher | © STG | Jesse Streibl Lisa-Lena Tritscher | © STG | Jesse Streibl
💚-Botschafterin

Lisa-Lena Tritscher

Liesa-Lena Tritscher zählt zu den kraftvollsten österreichischen Schauspielerinnen. Geboren in Leoben und aufgewachsen in Trofaiach studierte die Herzbotschafterin erst Germanistik und Dramaturgie an der Kunstuniversität und danach an der Schauspielschule Krauss in Wien, wo sie auch seit zehn Jahren lebt. Wir sprachen mit der vielseitig begabten Künstlerin über Heimweh, Hollywood und ihre Begeisterung für das Gesäuse.

Theater, Film, Fernsehen, Regie: Sie sind gut gebucht. In welche Richtung geht‘s künftig, wo liegen Ihre Präferenzen?

Gute Frage. Das verändert sich natürlich ständig. Man macht ein Projekt, man lernt Leute kennen und dann kommt man wieder in eine gewisse Richtung. Ich habe vor einem Jahr bei Ö1 begonnen zu moderieren und bin dann irgendwie ein bisschen in die Moderationsschiene hineingekippt. Ich habe gemerkt, dass mir das total taugt. Ich habe begonnen, mich intensiv mit klassischer Musik zu beschäftigen und habe da innerhalb meines Spektrums wieder etwas Neues entdeckt, was mir gefällt und was ich noch weiter ausbauen möchte. Aber wenn es jetzt ein Wunschkonzert ist, dann möchte ich mich in den nächsten Jahren schon auf Film und Fernsehen konzentrieren. Und später einmal mehr im Bereich Regie.

In der österreichischen Krimi-Serien-Szene sind Sie omnipräsent: Cop-Stories, Soko Kitzbühel und Soko Donau, Altaussee-Krimi, Schnell ermittelt, Blind ermittelt, Landkrimi. Sind die Ausdrucksmöglichkeiten von Rollen im oft Düsteren und Abgründigen herausfordernder?

Wenn Sie wüssten, wie viele Krimis in Österreich gedreht werden. Es werden tatsächlich viel mehr Krimis gedreht als alles andere. Ich weiß nicht, wie viele Komödien ich gedreht habe – zwei vielleicht. Man sagt ja, dass die Komödie die Königsdisziplin ist. Also, ich empfinde Komödie schon als etwas extrem Herausforderndes.

Unvermeidliche Frage: Hat Hollywood schon angerufen?

Bis jetzt noch nicht. Aber jetzt habe ich das Handy ausgeschaltet, vermutlich rufen sie in der Minute an (lacht).

Sie stehen als Model auch für Designer und Werbekampagnen vor der Kamera. Ein zusätzliches Standbein?

Ich habe das tatsächlich während meiner Studienzeit intensiv gemacht. Eben als Zuverdienst. Und mittlerweile ist es so, dass ich mit einigen Designern befreundet bin und dass mir Mode und Fotografie irrsinnig viel Spaß macht. Für mich ist das auch ein künstlerischer Ausdruck. Mittlerweile mache ich jetzt nicht mehr so viel, aber wenn sich etwas ergibt, eine leiwande Fotoproduktion, ein Designer, der coole Sachen macht, dann schon. Erst kürzlich habe ich von einem tollen österreichisch-türkischen Designer eine Charity-Modenschau moderiert. Und ich bin auch das erste Mal seit 10 Jahren wieder am Laufsteg mitgelaufen. Aber grundsätzlich liegt jetzt nicht der Fokus darauf. Ich mag einfach Fotografie als eigene Kunstform. Ich mache immer wieder mit befreundeten Fotografen Projekte für Magazine etc.

Für wen oder für was würden Sie niemals werben?

Für etwas, das ich z.B. politisch nicht vertreten kann. Für Fleisch und Tierprodukte würde ich auch nicht werben, ich bin Vegetarierin.

Lisa-Lena Tritscher | © STG | Jesse Streibl
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„Steiermark bedeutet für mich ausspannen“

Sie sind fit und sehr sportlich. Kleiner Auszug aus den Disziplinen, die Sie angeblich beherrschen: Klettern, Laufen, Schwimmen, Boxen, Badminton, Fechten, Yoga. Welche Sportkarriere würde Ihnen taugen?

Als Jugendliche bin ich sehr viel geschwommen. Auch bei Wettkämpfen. Ich mochte dieses unter-Wasser-Sein irrsinnig gern. Da bekomme ich auch jetzt noch meinen Kopf frei. Schwimmen ist für mich etwas wahnsinnig Meditatives. Also ich glaube, es wäre Schwimmen.

Auch einige Dialekte haben Sie drauf: Wienerisch, Schweizerisch. Tirolerisch, Kärntnerisch. Steirisch sowieso. Was ist Ihr ursteirisches Lieblingswort?

Das ist lustig, weil ich spiele zur Zeit auf steirisch beim Theatersommer Haag. Die Figur, die ich darstelle, kommt eigentlich aus Sparta. Und wir haben gesagt, die muss natürlich anders reden. Und dann habe ich gesagt, ok, ich rede untersteirisch. Mein Partner verarscht mich immer damit, wenn ich etwas auf steirisch sage. „Kunntat i wenn i wulltat, gö?“ Und ich so – Aha. Und tatsächlich ist das der erste Satz, den ich im Stück sage. Mir wird eine Frage gestellt und ich gebe zur Antwort „Kunntat i wenn i wulltat.“

Eine Begabung leben Sie auch beim Tanz aus: Bühnentanz, Choreografie, Flamenco, Hip-Hop, Tango. Könnten Sie auch beim Aufsteirern mitmischen? Mit einem Landler zum Beispiel?

Nein. Also wenn ich einen Tag Zeit habe und mich vorbereiten kann, dann vielleicht, aber jetzt so auf die Schnelle nicht.

Hängt ein Dirndlkleid in Ihrem Kleiderkasten?

Seit dem „Altaussee-Krimi“ ja, weil da wurde mir eines geschenkt. Das habe ich noch. Ich ziehe es aber nur selten an, muss ich zugeben, da mir der Anlass fehlt. Hätte ich einen Anlass, würde ich es anziehen.

Im Vorjahr lieferten Sie ein Heimspiel und feierten in Leoben mit der Tragikomödie ,,Donna Annas Gebiss“ ein beeindruckendes Regiedebüt. Lust auf mehr?

Ich habe davor ja schon zwei Stücke inszeniert. Und das war quasi das Letzte, das ich inszeniert habe. Das war eine wahnsinnig tolle Erfahrung. Günther Freitag, der ja mein Deutschlehrer im Leobener Gymnasium war, hat dieses Stück geschrieben und mir damit aber irrsinnig freie Hand gelassen. Und im Stadttheater Leoben habe ich meine ersten Gehversuche am Theater gemacht. Als ich dort angekommen bin, hieß es „Da haben‘S den Schlüssel und bitte das Licht abdrehen, wenn Sie fertig sind mit den Proben.“ Das war eigentlich so. Ah gut, das ist das Theater, ich kann machen, was ich will. Es war eine total super Erfahrung. Ich war mit dem Ergebnis sehr zufrieden, die Zusammenarbeit mit dem Team war echt cool. Also wenn Regie-Arbeit so ausschaut, dann bitte mehr davon.

Lisa-Lena Tritscher | © STG | Jesse Streibl
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Sie leben seit zehn Jahren in Wien. Wie ist aus der Distanz ihr Blick auf die Steiermark? Wie entwickelt sich das Land?

Freundlich. Für mich bedeutet Steiermark ausspannen und Heimat. Also, wenn ich drei Tage frei habe, dann fahre ich in die Steiermark. Und geh dann auf den Berg. Egal, welches Eck der Steiermark. Sei es das Gesäuse, sei es die Südsteiermark. Oder sei es hier im Bezirk Leoben, wo ich herkomme. Ich mag´s.

Wohin geht´s, wenn Sie das Heimweh packt? Wo fühlen Sie sich in der Steiermark besonders wohl?

Eigentlich hauptsächlich im Gesäuse. Ich bin oft dort.

Wenn Sie jemand fragt, was man in der Steiermark gesehen haben muss – welche Empfehlungen würden Sie abgeben?

Auf alle Fälle Leopoldsteinersee. Ich mag das Rostfest in Eisenerz wahnsinnig gerne. Und auch den Reiting muss man gesehen haben.

Was ist das Besondere an Ihrer Heimatregion Erzberg Leoben?

Für mich vor allem die Natur. Das ist das, was ich irrsinnig genieße, wenn ich da bin.

Was haben Sie noch so alles vor?

Im Leben? Der Wunsch wäre, in den nächsten Jahren einen Roman zu schreiben. Eine fiktive Geschichte über die Branche.

Lisa-Lena Tritscher | © STG | Jesse Streibl

Wordrap

Zufriedenheit, Genuss.

Familie.

Ungeduld.

Auch Ungeduld.

Die Ruhe meines Hundes ist mein Vorbild. Die Gelassenheit meines Windhundes.

Die Gelassenheit, Dinge, die ich nicht ändern kann, zu akzeptieren.

Four Rooms.

Bluegrass.

Italienisch.

Höllaböllagraumpanschölla.

Käferbohnensalat.

Sicherheit.

ALLE HERZBOTSCHAFTER AUF EINEN BLICK

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