Gab es auf dem grünen Rasen sonst ein großes Vorbild?
Eigentlich mehrere. Angefangen beim originalen Ronaldo über Zlatan Ibrahimovic bis hin zu Mario Gomez oder Edin Dzeko. Meinen Papa habe ich deshalb nicht so als Vorbild auf dem Fußballplatz gehabt, weil ich ihn ja nicht spielen gesehen habe. Bis auf ein paar 5-Minuten-Videoausschnitte habe ich leider nicht viel von ihm gesehen.
Wovon träumt jeder Fußballer?
Ich glaube einen Titel zu gewinnen. Und wenn wir schon beim Träumen sind, am besten mit meinem Land. Da kann ich mir nichts Besseres vorstellen. Man träumt davon, aber bis auf ein paar Mitspieler im Nationalteam haben das noch nicht viele erreicht. Da sieht man, wie schwer das ist.
Ihr schönstes Tor – immer das nächste?
Nein. Mein schönstes Tor von der Ästhetik her war mein erstes Bundesliga-Tor. Ein Freistoß-Tor gegen Ingolstadt. Von der Emotion her ist auch mein Tor bei der Europameisterschaft sehr hoch einzuschätzen.
Abgesehen von Ihrem brutalen linken Schlegel: Was zeichnet Sie als Spieler aus?
Ich glaube eine hohe körperliche Präsenz, welche durch meine körperlichen Voraussetzungen automatisch gegeben ist. Ich habe, denke ich, auch eine hohe Spielintelligenz, weil ich das Spiel meistens komplett sehe. Aber meine größte Stärke ist meine Freude am Spiel.
Wie gehen Sie mit Kritik und Druck um?
Konstruktive Kritik aus dem „Inner Circle“ ist in Ordnung. Da versuche ich auch, das anzunehmen, obwohl das klarerweise immer schwierig ist. Druck ist nicht einfach. Den größten Druck mache ich mir selbst, meistens dann, wenn meine Familie und meine Freunde im Stadion sind. Weil ich dann ja extra gut spielen möchte. Aber man hat da verschiedene Szenerien, wie man das bewältigen kann.
Abseits vom Fußball. Wie sehr verfolgen Sie die Geschehnisse in der Heimat, wie nehmen Sie aus der Distanz daran teil?
Ich glaube, dass ich einer der größten Botschafter der Steiermark bin, weil überall wo ich hingehe, erzähle ich, wie schön es bei uns daheim ist. Und dass ich nach meiner Karriere so schnell wie möglich wieder nach Hause zurückgehe. Ich versuche auch, so viel wie möglich in der Steiermark zu sein. Ich bin natürlich sehr gern in der Gegend rund um Graz und auch in der Obersteiermark, weil meine Mutter kommt ja aus Bruck. Ich habe da auch ein lustiges Ritual, das ich von meinem Papa übernommen habe. Sobald ich in die Steiermark komme, hupe ich einmal kurz. Ich bin sehr froh, Österreicher und Steirer zu sein. Hier in meinem Kühlschrank in Deutschland habe ich immer mindestens einen Liter Kernöl. Bezüglich teilnehmen: Ich weiß natürlich die wichtigsten Eckdaten, aber vom täglichen Leben bekomme ich eigentlich nur das mit, was mir meine Eltern und meine Freunde erzählen.