Swen Temmel | © STG | Jesse Streibl Swen Temmel | © STG | Jesse Streibl
💚-Botschafter

Swen Temmel

Swen Temmel will hoch hinaus: Der in Graz geborene Sohn einer bekannten Unternehmerfamilie ist drauf und dran, in Hollywood groß Karriere zu machen. Wir plauderten mit der steirischen Schauspielhoffnung über das Leben in Kalifornien, die steirischen Wurzeln des Herzbotschafters, die Traumfabrik Hollywood und den Oscar.

Sie sind in Graz geboten, leben aber seit Ihrem sechsten Lebensjahr an der amerikanischen Westküste. Wie viel Steiermark steckt da noch in einem?

Die Steiermark steckt zu 100 % in mir. Ich lebe zwar schon seit meinem sechsten Lebensjahr in Amerika, aber ich bin ein Steirer. Das „Grüne Herz“ wird immer in mir sein. Das ist sehr wichtig für mich, weil die Steiermark ist meine Heimat. Mein Papa hat ja Geschäfte hier. Für meine Eltern war es immer sehr wichtig, dass ich Kontakt zur Heimat habe.

Dem Vernehmen nach war Ihr erster Berufswunsch Fliesenleger. Wie und wann ist Ihnen die Schauspielerei in den Sinn gekommen?

Der erste Wunsch war Fliesenleger, ich glaube der zweite war Pilot. Der Wunsch Schauspieler kam dann, als ich drüben mit der High-School fertig war. Da sollte ich die Entscheidung treffen, ob ich weiter in die Hotelfachschule gehe oder Kellner lerne. Oder ob ich in Richtung Schauspielerei gehe. So entschied ich mich fürs „Lee Strasberg Theatre & Film Institute“ in Hollywood, wo ich zwei Jahre lang intensiv studiert habe. Danach ging ich nach London zur „Royal Academy of Dramatic Arts“. Ich habe mich also voll auf die Ausbildung zum Schauspieler konzentriert.

Durch Ihren Vater, der viele Jahre das Restaurant „Schatzi“ von Arnold Schwarzenegger in Santa Monica führte, kamen Sie früh mit den Hollywood-Größen in Kontakt. Wie sind die Erinnerungen an die ersten Begegnungen mit den Stars?

Naja, das war eigentlich der erste Schritt für mich in Hollywood. Als ich ein kleiner Bub war, kamen der Arnold (Schwarzenegger), der Bruce (Willis) und andere ins „Schatzi“. Das war etwas Außergewöhnliches. Ich habe mir im Kino die Filme angeschaut. Und du weinst, du lachst, sie reißen dich mit. Das hat mich begeistert und ich dachte mir, wenn die das machen können, dann kann ich das auch. Und ich möchte es auch.

Sie haben alle Voraussetzungen für eine große Karriere in Hollywood: Sie sind jung, blendend ausgebildet, hochbegabt und gut aussehend. Was kann Sie aufhalten?

Es kann mich nichts aufhalten. Im Endeffekt ist es so, dass wenn man hart arbeitet, dann kommt man auch zu etwas. Und ich arbeite wirklich sehr hart. Ich bin jeden Tag dran, ich pflege meine Kontakte. Und ich habe auch Mama und Papa, die stolz sind auf mich und mir bei dem vertrauen, was ich so mache. Und mir auch einen „Arsch-Tritt“ verpassen, wenn es notwendig ist.

Swen Temmel | © STG | Jesse Streibl
Swen Temmel | © STG | Jesse Streibl
„Das `Grüne Herz´ erzählt alles“

Wie lebt es sich eigentlich in Los Angeles und Hollywood? Was fasziniert, was  ist Klischee?

Hollywood selbst ist Klischee. Man sieht einfach den „Glitz & Glam“ in den Filmen, in den Bildern von Hollywood. Aber es ist schon auch beinhart hier, es schenkt dir keiner etwas. Es ist nicht so, dass du dort ankommst, und sie rollen den roten Teppich vor dir aus. Sie sagen nicht „Super, jetzt ist der Swen Temmel da, jetzt ist alles perfekt“. So ist es nicht. Man sieht halt das fertige Produkt, aber wie hart und schwer es ist, sieht man dabei nicht. Aber das Tolle an Hollywood, an Los Angeles, sind die vielen Möglichkeiten. Wenn man es dort schafft, dann schafft man es auf der ganzen Welt. Die Entfernungen sind zwar riesengroß, aber es ist wunderschön dort.

Wann hat man es geschafft?

Geschafft hat man es eigentlich nie. Man arbeitet immer an neuen Zielen, an neuen Sachen. Hollywood lässt dich schneller fallen, als du es geschafft hast. Man muss wirklich jeden Tag hart arbeiten, damit man oben bleibt. Du musst täglich daran arbeiten, dass du den neuen Film bekommst, die neuen Produzenten und Regisseure kennenlernst.

Was macht einen guten Schauspieler aus?

Dass man hart arbeitet, dass man pünktlich ist. Dass du deinen Dialog kennst und gut mit deinem Regisseur auskommst. Weil wenn du an das Set kommst und du kennst deinen Dialog nicht, dann wird es schwierig.

Sie haben mit Bruce Willis gedreht, mit Sylvester Stallone, Mel Gibson, Robert De Niro, Al Pacino und John Travolta. Wie ist die Arbeit mit diesen Kalibern, was kann man von Ihnen lernen?

Es war eine Ehre für mich, mit solch großen Leuten zu arbeiten. Jeder träumt davon, mit einem dieser Persönlichkeiten zu drehen. Das sind die Größten von den Größten. Sie sind ja schon jahrelang im Geschäft. Man kann vor allem von deren Strebsamkeit lernen. Der Al Pacino ist ein cooler Typ, wir haben am Set miteinander geredet. Von ihm habe ich gelernt, wie man sich mit Natürlichkeit in einen Charakter hineinversetzt.

Wie steht es mit Ihren Bühnen-Ambitionen?

Naja, ich bin auch schon mit Dick Van Dyke bei „Tschitti Tschitti Bäng Bäng“ auf der Bühne gestanden. Es ist schon etwas Außergewöhnliches. Man steht direkt vor dem Publikum auf der Bühne und man spürt die Energie der Leute. Wenn es gut geht, dann geht es wirklich gut, man merkt aber auch, wenn es nicht gut geht. Der Broadway wär sicherlich ein Traum. Fürs Theater braucht man viel Zeit. Proben, monatelange Aufführungen. Irgendwann wird es passieren, aber jetzt konzentriere ich mich zu 100 % auf den Film. Wir werden sehen, wie es dann weitergeht.

Lust, auch einmal in Österreich vor der Kamera zu stehen?

Unbedingt. Es sollte aber eine amerikanische Produktion sein. Ich lebe seit mehr als 20 Jahren in Los Angeles. Ich rede daher meistens auf Englisch, ich habe englisch studiert. Daher tu ich mir als Schauspieler natürlich in dieser Sprache leichter. Den steirischen Dialekt habe ich aber nie verlernt.

Swen Temmel | © STG | Jesse Streibl

Reden wir über die Steiermark. Wie ist aus der Distanz der Blick auf die Heimat, wie nehmen Sie die Entwicklungen im Land noch wahr?

Ich komme immer wieder gerne für ein, zwei Wochen nach Hause. Natürlich hat sich sehr viel verändert, seit ich ein Kind war. Es ist viel gewachsen, neue Gebäude, breitere Straßen. Politisch mische ich mich nicht ein. Ich bin Schauspieler und fokussiere mich auf meine Sache.

Wenn Sie in Kalifornien jemanden die Steiermark erklären müssten - was sagen Sie ihm?

Ich würde demjenigen sagen, dass das „Grüne Herz“ alles erzählt. Die Steiermark ist grün, wir haben die wunderschönen Berge, das Skifahren, ein super Essen. Meiner Meinung nach auch die feschesten Frauen. Unsere Herzlichkeit und Freundlichkeit ist einfach etwas Außergewöhnliches. Es ist wirklich ein wunderbares Land, es ist nicht schwer, die Steiermark zu verkaufen.

Wenn Sie auf Heimatbesuch sind: Wohin zieht es Sie?

Wenn ich aus dem Flieger steige, ist natürlich das Erste, was ich mache, das beste Eis der Welt zu essen – das „Charley Temmel Eis“. Dann natürlich in die Grazer Innenstadt, in die Herrengasse, weiter zum „Kastner & Öhler“. Danach auf den Schlossberg hinaufgehen. Einfach die frische Luft genießen. Und natürlich Zeit mit der Familie verbringen, das steht ganz oben auf der Liste.

Zurück nach Hollywood: Wer in der Traumfabrik Karriere macht, der will auch einen Oscar gewinnen. Das erklärte Lebensziel?

Man muss im Leben immer große Ziele haben. Wenn man keine Ziele hat, dann erreicht man nichts. Mein großes Ziel ist es, einen goldenen Oscar zu gewinnen. Und das wird heute oder morgen passieren. Ich erreiche meine Ziele. In meiner Dankesrede würde ich mich als erstes bei Mama und Papa für deren tolle Unterstützung bedanken. Das hat mich dorthin gebracht, wo ich heute bin.

​​​​​​​Was würden Sie sich als Rolle ihres Lebens wünschen?

Die Rolle meines Lebens wäre natürlich „Wolverine“. Wenn Hugh Jackmann zur Seite tritt, würde ich gerne übernehmen.

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Wordrap

Hart arbeiten.

Eine super Familie.

Strebsamkeit.

Fliegen können.

Wenn man dann oben ist.

Habe ich noch nicht gemacht.

Meinen Papa.

Ehrlichkeit.

Al Pacino.

Raging Bull mit Robert De Niro.

Classic-Rock.

Wiener Schnitzel.

Serwas.

Das Grüne Herz.

Heimat.

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