Der Bocksruck liegt im Nordwesten von Unzmarkt-Frauenburg auf einer Seehöhe von 1763 m und überrascht mit seiner Aussicht, dem großen Gipfelkreuz und einer gemütlichen Holzbank zum Rasten und Verweilen. Unterwegs ist man hier auf dem Murberge-Höhenzug, der im Süden an die Mur und im Norden an die Wölzer Tauern grenzt. Die Wanderungen vom Murtal ausgehend führen meist durch bewaldetes Gebiet, wobei diese Wanderung auf den Bocksruck über aussichtsreiche Straßen geführt wird. Je höher man kommt, desto faszinierender ist die Aussicht von den freien Almflächen auf ca. 1700 m Seehöhe. Der Aufstieg ist gleichmäßig, dadurch kann man einen guten Gehrhythmus finden, bevor man auf den weiten Almflächen des Gipfelbereiches das Panorama und die Ruhe genießen kann.
Tipp - Sagenhaftes Wandererlebnis:
Hier die Sage "die Sage vom Rosenbühel" aus dem Buch "Geheimnisvolles Murtal" von Markus Beren und Tamara Markel
Der Ritter Reimbrecht von der Burg Rosenbühel zog in den Kreuzzug nach dem Heiligen Land. Die vereinsamte Burgfrau begann währenddessen mit einem Edelknaben ein Liebesverhältnis und es erfolgte die Geburt von zwölf Knaben nach Verlauf eines Jahres seit der Abreise des Burgherrn. Schweren Herzens entschloss sich die erschreckte Mutter, diese Kindlein einer Zofe zu übergeben, dass diese die Kleinen in der Mur ertränke. Beim Ufer angekommen, erblickte die Zofe einen heransprengenden Reiter, und als er näher kam, erkannte sie ihren Kenn und Ritter selbst. Von ihm befragt, was sie im Korbe trage, erwiderte sie: „Ach, mehrere Hündlein, die ich in der Mur ertränken soll.“ Als aber da die Kinder zu wimmern begannen, öffnete der Ritter den Korb und erschaute die zwölf Knäblein. Nun freilich warf sich die Zofe ihm zu Füßen und gestand alles, wie seine Gemahlin sich vergessen und die zwölf Knäblein geboren habe. Der Ritter, der schon solches geahnt haben mochte, verfügte, die Zofe solle die Kinder jemand Zuverlässigem zur Erziehung übergeben – für die Zahlung werde er schon aufkommen. Heimgekommen, verriet er mit keinem Worte die Kenntnis der Sachlage und lebte so, als ob nichts geschehen wäre. So vergingen Jahre und aus den Kindlein wurden zwölf Jünglinge. Zu einem Festmahle, das der Ritter dann gab, lud er auch die zwölf ein. Mitten während der Tafel erzählte nun der Ritter, ohne einen Namen zu nennen, die Tat seines Eheweibes und fragte die Jünglinge, welche Strafe solch eine Rabenmutter verdiene. Einstimmig erklärten die Jünglinge: Sie solle in ein Fass gesteckt werden, das mit scharfen Messern gespickt sein solle; und dann möge man das Fass über den Burgfelsen hinabrollen lassen. Hierauf sprach der Ritter zu seinem erblassten Weibe: „Sieh hier, deine Söhne! Du hast dein Urteil selbst gehört.“ Dann ließ er ein Fass mit Spitzen nach innen spicken und die Rittersfrau wurde trotz allen Bittens hineingesteckt und hinabgerollt zur Mur, wo sie entseelt, und der ganze Leib eine Wunde, beerdigt ward. Das Dorf aber, wo der Ritter die Zofe antraf, erhielt zur Erinnerung an die versuchte Untat den Namen „Hundsdorf“, aus dem der stattliche Markt Unzmarkt entstand.