Im Ausseerland spielt die Volksmusik

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Umgeben von imposanten Bergen und kristallklaren Seen, bei öffentlichen Veranstaltungen oder im privaten mit Bekannten und Freunden – irgendwann kommt immer der Zeitpunkt, wo jemand zu singen beginnt oder ein Lied mit einem Instrument anstimmt. Das ist das Gefühl von Heimat, das ist das Ausseerland Salzkammergut!

Geschichte der Ausseer Volksmusik

Historischen Berichten zufolge gibt es Musikanten im Ausseerland bereits seit dem 13. Jahrhundert. Dabei ging es anfangs wohl primär um Klänge wie dem Glockengeläute der Glöcklkinder und Berigln am 5. Jänner, dem Peitschenknallen der Strohschab beim Bad Mitterndorfer Nikolospiel und weiteren musikalischen Ergüssen wie etwa Herdengeläute. Mit dem Salzabbau der Bergmannsarbeiter seien wohl auch erste Arbeitslieder angestimmt worden. Dass Pfeifer und Trommler bei einer Fronleichnamsprozession mitwirkten, wurde im Jahr 1687 erstmals aufgeschrieben. Im 18. Jahrhundert habe es dann erstmals eine Schützenmusik, bestehend aus zwölf Personen (Bläser und Trommler) gegeben. Auf die Zeit der Gegenreformation Ende des 16. Jahrhunderts gehe ein schriftlich erhaltenes Passionsspiel mit Liedern des Weihnachtsfestkreises, das noch heute Verwendung findet: im Bad Mitterndorfer Nikolospiel.

Die Ausseer Volksmusik und die Wiener

In der Biedermeierzeit um 1815 stießen offenbar zahlreiche Wiener Adelige und Künstler auf die Region Ausseerland. Laut Berichten habe dies zu fruchtbarem Austausch in der Volksmusik geführt – Erzherzog Johann habe daraufhin Wettbewerbe veranstaltet, durch die etwa der Ausseer Tanzgeiger German Roittner bekannt wurde, ebenso wie die Brüder Joseph und Franz Steinegger vulgo „Wilhelmer“ aus Grundlsee. Sie seien als „Seitelpfeifer“ (Schwegel) insbesondere von Graf Hans Wilczek gefördert worden. 1925 veranstalteten J. Pommer und R. Zoder mit Unterstützung von Leopold Khals den „Pfeifertag“, ein Treffen der Salzkammergut Seitelpfeifer, auf der Blaa-Alm bei Altaussee. Den „Pfeifertag“ gibt es übrigens heute noch.

Sommerfrische im Ausseerland

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts besuchten Wiener Künstler gerne das Salzkammergut zur Sommerfrische. Kaiser Franz Joseph I. etwa verbrachte insgesamt 65 Sommer in Bad Ischl, seine Frau Kaiserin Elisabeth bezeichnete den Loser gerne als ihren Herzberg. Der Musiker und Komponist Johannes Brahms besuchte das Ausseerland erstmals im Jahr 1867 und verbrachte seine Ferien später immer im Salzkammergut. 1882 wurden schließlich in der Altausseer Villa des Musikliebhabers Lászlo Wágner – das heutige Hotel Seevilla – das Frühlingsquintett op. 88 und das Klaviertrio op. 87 uraufgeführt. Ebenfalls belegte Aufenthalte im Ausseerland gibt es von den Künstlern Gustav Mahler und Richard Strauss, Herbert von Karajan und Hugo von Hofmannsthal.

Du Suchst nach Musik für deine Ohren? 

Im Ausseerland erwartet dich eine vielfältige musikalische Landschaft. Ob traditionelle Volksmusik, Jazz oder moderne Klänge – hier findest du die passende Musikgruppe für dein Event. Unsere lokalen Ensembles sorgen mit ihrem Können und ihrer Leidenschaft für unvergessliche Momente. Entdecke die musikalische Vielfalt des Ausseerlandes und finde die perfekte Begleitung für deine Veranstaltung.

Wo Volksmusik spielt, ist das Paschen nicht weit

Wer im Ausseerland eine Veranstaltung oder ein Wirtshaus besucht, wo Volksmusik gespielt wird, der erlebt mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit das Paschen. Dabei klatscht eine Gruppe – meist Burschen oder Männer – rhythmisch zu einem Gstanzl, etwa einem Landler oder einem Steirer. Beim Paschen werden die Handflächen steif gehalten und kurz und hart aufeinander geschlagen, dabei entsteht ein lauter aber heller Klang. Durch das unterschiedliche Klatschen mehrerer Personen entstehen interessante Rhythmusstrukturen, die in Kombination aus Flachhand- und Hohlhandklatschen besondere Effekte erzeugen.

Freilich lässt man sich im Schwung der Musik und des Rhythmus leicht mitreißen, aber Achtung: Unkontrolliertes Klatschen während des Paschens ist verpönt – also am besten einfach zuhören und genießen!

HOw To: Paschen mit Herbert Randacher

Rein ins Dirndl und in die Lederhose und ab auf die Tanzfläche!

Traditionell wird zur Volksmusik getanzt – freilich in Tracht. Egal ob es ganz klassisch ein Steirischer Walzer, eine Polka oder ein Steirischer Landler ist, Volksmusik und Volkstanz gehören im Ausseerland einfach zusammen. Wer kann bei den rhythmischen Klängen eines Steirischen Hackbretts oder einer Knopfharmonika schon ruhig sitzen bleiben?

Die Vielfalt in der Volksmusik: Neue Volxmusik in der nächsten Generation

Im Ausseerland hat Volksmusik eine lange Tradition – Angst, dass ein Stück Tradition mit der Zeit verloren geht, braucht hier niemand zu haben. Denn die neue Volxmusik boomt: Es sind Gruppen wie die „Gimpelinsel Saitenmusi“, „Ausseer Bradlmusi“, „Ausgfuxt“ und die „Grundlseer Geigenmusi“, die mit teils uralten Volksliedern ein Stück Kultur in die nächste Generation trägt.

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